Camping in Neuseeland
Wie kann man es sich vorstellen in Neuseeland in einem Auto zu wohnen und zu campen? Im Prinzip kehrt auch dort ein Alltag ein.
Unser Reisealltag in Neuseeland sah wie folgt aus:
Morgens wird man zumeist von der reinstrahlenden Sonne oder von den aktiven Campingnachbarn geweckt. Dann - erst einmal frühstücken. Oft hatten wir dafür super schöne Plätze, da Neuseeland über unglaubliche Campingplätze verfügt.
Leider war nur nicht immer das Wetter so super, also hat es sich oftmals auf ein Frühstück im Auto beschränkt. Toast mit Sandwichkäse, Gurken, Humus und Nutella. Instant Kaffee dazu und dann einfach den morgen genießen - ich liebte die Morgende in Neuseeland... Ich liebte die Ungewissheit darüber, wie der Tag werden würde und die Freiheit ihn so zu gestalten, wie man eben möchte. Ich sehne mich nach der Zeit zurück, in der man einfach den Morgen mit einem Kaffee genießen konnte und die frische Luft in einer unglaublichen Kulisse spürte.
Nach dem Frühstück das Geschirr abspülen und dann auf die Campingtoilette- umziehen und frisch machen. Daraufhin erstmal die Tagesplanung aufstellen natürlich nicht ohne unsere kostenlose "CamperMate" App - ein Muss, wenn du in Neuseeland im Auto wohnst.
Wo geht es als nächstes hin? Was wollen wir sehen? Müssen wir hierfür vorher einkaufen? Tanken? Wasser auffüllen? Duschen?
All diese Infos entnahmen wir aus Camper Mate. Grundsätzlich kann man sagen, dass FAST jeden Tag eine warme (günstige oder sogar kostenlose) Dusche absolut realistisch ist.
Zugegeben: Wir haben oft unsere Routen nach den Duschen gestaltet 😊.
In der Tagesplanung haben wir auch meistens schon geschaut, wo wir abends dann übernachten können, da wir kein self-contained Fahrzeug (Beitrag hierzu folgt) hatten und somit nicht so super flexibel in der Schlafplatzwahl waren.
Zwischen den Aktivitäten gab es Mittags dann eher etwas Kleines zu essen. (Brot mit Thunfisch und Avocado zum Beispiel oder Reste vom Abendessen).
Zum Abend hin waren wir dann oft einkaufen (ja fast täglich, da im Auto nicht so unglaublich viel Platz ist und Lebensmittel sich natürlich auch nicht so sonderlich gut halten. Zudem gibt es abends meist super Angebote in den Supermärkten). Unser Abendessen richtete sich meinst nicht nach unserem Appetit sondern danach, was gerade im Angebot ist. Das kann eine Menge Geld sparen.
Daraufhin wurde eine Dusche aufgesucht und dann ging es oftmals noch schnell zu einer kostenlosen Wlan Box von Sparks (wenn du als Telefonanbieter Sparks hast, kannst du kostenlos 1 GB von deren WLAN Hotspots beziehen), super praktisch um mit Freunden zu telefonieren, Bilder zu senden oder Netflix zu schauen. Das war dann meistens so unsere Chillphase am Tag.
Davor oder eben danach wurde gekocht. Alles aus dem Auto ausgepackt (Töpfe, Lebensmittel, Tisch, etc.). In der Regel gab es Reis oder Nuddeln mit Thunfisch, Gemüse und Fertig Saucen aus dem Glas (Bei Interesse kann ich hier noch eine genauere Aufstellung geben), lasst mir einfach ein Kommentar da, ob es euch interessiert.
Daraufhin saßen wir noch mit anderen Backpackern zusammen, oder tranken einfach ein Bier und genossen die Kulisse, manchmal spielten wir Karten (wobei es sich im windigen Neuseeland eher schwierig gestaltet), manchmal haben wir auch nur gewhatsapped oder noch einen Film angesehen. Natürlich ist hier viel vom Wetter abhängig.
Also wie man merkt gab es bei uns trotz der unglaublichen Flexibilität auch irgendwo einen Alltag. Und ich denke sowas passiert ganz unbewusst, da man natürlich dennoch einkaufen, Wäsche waschen und duschen etc. muss. Zudem dauert alles länger. Der ganze Kochprozess zum Beispiel dauert in einem Camperleben natürlich viel länger als Zuhause. Auch ist man nicht mal eben unter die Dusche gesprungen. Man hat generell weniger zu erledigen als Zuhause, aber es nimmt alles mehr Zeit ein.
Kennst du schon mein YouTube Video zum Thema Camping in Neuseeland?
DOC Campingplätze
Neuseeland verfügt über tausend wunderschöne Campingplätze in mitten der Natur.
Wenn du mit einem Self-Contained reist, sprich, du bist selbstverpfleger, mit einer Toilette, Abwassersystem und eigenem Wasser, dann darfst du so gut wie über all campen. Das ist unglaublich ! Wenn du zum Beispiel einen Camper mietest, empfehle ich dir unbedingt einen self-contained zu nehmen, denn das kostet generell nicht viel mehr Geld, erspart dir aber sehr viel Geld für Campingplätze.
Aber auch als nicht self-contained gibt es viele Gelegenheiten günstig und schön zu campen. Wir haben sehr häufig auch kostenlose Campingplätze gefunden, die auch mit Zelt oder im non-self-contained erlaubt sind. Gelegentlich, besonders in Städten, die nur sehr teure Campingplätze hatten, waren wir auch „outlaw“ und haben einfach an der Straße gehalten und geschlafen.
Wir hatten hierbei nie Ärger und wurden auch nie „erwischt“, denn das ist nicht legal und kann Geldstrafen bedeuten, wenn ihr erwischt werdet- wir haben uns einfach immer verlassene Ecken gesucht, wo kaum jemand wohnt und auch kaum Verkehr ist. Sind spät abends zum schlafen hingefahren und direkt nach dem Aufstehen wieder gefahren. Öffentliche Toiletten gibt es in Neuseeland auch ohne Ende und sind mit der App Campermate super einfach zu finden, somit stellt auch das kein Problem dar. Natürlich waren wir immer sauber, ruhig und respektvoll- und dann denke ich mir ist es eigentlich kein Problem auch mal eine Nacht im Auto in den Straßen zu schlafen.
Ich würde abraten an öffentlichen Plätzen, Parks oder Parkplätzen zu nächtigen, denn es gibt in Städten Wachtpersonal, die nachts eben öffentliche Plätze prüfen und dich dann gegebenenfalls erwischen und dir eine nette Strafe aufdrücken (ca. 100 -200 $ pro Person). Wenn du ein auffälligeres Auto hast oder keine ruhige Ecke findest, kann ich dir auch empfehlen vor einem Hostel zu parken und dort zu schlafen, ist bei uns nie aufgefallen, weil dort eben sehr viele Backpacker Autos stehen. Alle Angaben ohne Gewähr :P.
Dann gibt es noch die DOC Campingplätze (die vom Staat gepflegt werden), die sind überwiegend in National Parks angesiedelt und bieten auch nicht sonderlich viel. Auf jeden Fall Plumsklos, meistens auch einen Regenwasserbehälter (für Koch-und Abwaschwasser) und einen Unterstand, also eine kleine Hütte. Aber sie sind in Top Lagen und sehr günstig. (Meistens 8€ pro Person). Die schönsten Campingplätze auf denen wir übernachtet haben, waren immer DOC Campingplätze, also das Geld auf jeden Fall wert.
Zu beachten ist hier: das in der Regel mit Bargeld an einem „Selbst Anmeldeschalter“ gezahlt wird. Weswegen du am besten immer Bargeld in nicht zu großen Scheinen dabei haben solltest. Einmal pro Tag (in der Hauptsaison) kommt ein Ranger vorbei, bei dem du sonst auch den Schein wechseln lassen kann – und manchmal sogar mit Karte bei ihm zahlen kannst.
ZU BEACHTEN:
Doc Campingplätze sind meistens in National Parks, Weswegen du einige Punkte vorab wissen solltest:
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Wenn du keinen guten Netzanbieter hast, hast du dort keinen Empfang.
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Auch gibt es dort kein Essen zu kaufen und kein Trinkwasser (nur Wasser, das nach abkochen zu verwenden ist).
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Dort gibt es keine Duschen und auch nur Plumpsklos.
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Meistens gibt es dort auch keine Tankstellen, weswegen du im Vorort definitv volltanken solltest.
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Checke vorab am besten das Wetter, denn bei schlechtem Wetter, viele National Parks lohnen sich nicht, wenn es in Strömen regnet